Der Däne Martin Albertsen ist seit Februar 2018 Trainer des Schweizer Handball- Nationalteams der Frauen. Syntax Übersetzungen ist stolzer Partner des Schweizerischen Handball-Verbands und hat Albertsen im Interview unter anderem gefragt, wie er mit Schweizerdeutsch zurechtkommt und für wie wichtig er die Kommunikation auf dem Spielfeld hält.
Seit Anfang Februar sind Sie Trainer der besten Schweizer Handballerinnen, zudem arbeiten Sie in Deutschland. Was ist Ihr erstes Fazit zum Schwyzerdütsch?
MA: Das ist nicht ganz einfach (schmunzelt). Ich verstehe maximal 20 Prozent, wenn die Spielerinnen Schweizerdeutsch sprechen. Ich sage ihnen darum, dass sie Hochdeutsch sprechen müssen. Sonst habe ich keine Chance.
Die Schweiz ist ein multilinguales Land: Welche Sprache wird bei der Nationalmannschaft auf dem Feld gesprochen?
MA: Wir sprechen in der Nationalmannschaft ausschliesslich Deutsch. Natürlich auch, weil nur Spielerinnen aus der Deutschschweiz im Kader sind.
Wie wichtig ist eine intakte Kommunikation auf dem Spielfeld?
MA: Sehr wichtig. Wir müssen uns gegenseitig in jedem Moment zu 100 Prozent verstehen. Wir nutzen dazu auch Körperkommunikation: Es gibt Signale und Zeichen für verschiedene Situationen, weil man sich wegen des Lärms in der Halle verbal oft gar nicht mehr verständigen kann. Ich lasse das Team darum oft mit lauter Musik in der Halle trainieren, damit die Spielerinnen auch im Training auf andere Signale achten müssen. So kann man die Kommunikation speziell trainieren.
Wie unterscheidet sich die Kommunikation eines Liga-Teams von der Kommunikation eines Nationalteams?
MA: Überhaupt nicht. Das ist direkt miteinander zu vergleichen. Bei meiner Mannschaft in Deutschland ist Hochdeutsch ebenfalls die Hauptsprache. Mit Spielerinnen aus anderen Ländern oder mit Offiziellen bei internationalen Spielen verständigen wir uns kommunizieren wir aber natürlich auch mal auf Englisch.
Neuer Trainer, neue Spielsprache – wie möchten Sie die Spielweise des Teams prägen?
MA: Wir haben in den ersten Trainings sehr viel über den Glauben an uns selbst gesprochen. Wir müssen deutlich mehr auf unsere Stärken vertrauen. Dazu haben wir den Fokus auf die Defensive gelegt. Wir wollen unsere Stärken dort möglichst gut zur Geltung kommen lassen und uns dadurch mehr einfache Tore per Gegenstoss erarbeiten.